Betreutes Einzelwohnen
Unser Angebot richtet sich gemäß §§ 53,54 SGB XII an Menschen mit einer seelischen Behinderung, die sich ein Leben in einer eigenen Wohnung wünschen, jedoch vorübergehend oder langfristig Hilfe und Unterstützung bei der Bewältigung ihres Alltags benötigen. Hauptsächlich handelt es sich um Hilfeempfänger, die keine Möglichkeit finden, eigenen Wohnraum anzumieten und deshalb trägereigene Wohnungen zur Verfügung gestellt bekommen.
Aufnahmemodalitäten
Vor der Aufnahme erfolgt ein Aufnahmegespräch. Der/Die KlientIn muss der Betreuung zustimmen, Abstinenzwillen und die Bereitschaft zur Fortführung der fachärztlichen Behandlung und Medikamenteneinnahme zeigen.
Der/Die KlientIn wird im bezirklichen Steuerungsgremium vorgestellt. Art und Umfang der Leistungen richten sich nach dem ermittelten individuellen Hilfebedarf des Einzelnen, der die konkrete Lebenssituation sowie individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten des Hilfeempfängers berücksichtigt. Es wird ein Vertrag über das Betreuungsverhältnis und ein Mietvertrag abgeschlossen sowie ein Kostenübernahmebescheid durch das Fallmanagement der Eingliederungshilfe erteilt. Die Betreuung erfolgt auf dem Prinzip der Freiwilligkeit und Verbindlichkeit. Das Betreuungsprogramm wird regelmäßig gemeinsam mit der Klientel überprüft und aktualisiert.
Leistungen
- Wohnen und Selbstversorgung
- Tages- und Freizeitgestaltung
- Förderung von Beschäftigung und Arbeit
- Förderung der gesundheitlichen Stabilisierung
- Einrichtungs- und ausstattungsbezogene Leistungen
In diesem Bereich werden entlastende Strukturen angeboten, mit dem Ziel, den/die HilfeempfängerIn zu befähigen, sich angemessen zu versorgen.
- Unterstützung und Anleitung bei der Gestaltung des individuellen Wohnraumes
- Hilfestellung im Umgang mit Behörden
- Unterstützung bei der Sicherung der finanziellen Situation
- Training alltagspraktischer Fertigkeiten (z.B. Einkauf)
- Anleitung zu einer ausgewogenen, gesunden Ernährung
- Anleitung zur angemessenen Haushaltsführung und Hygiene
- Erarbeitung einer adäquaten Tages- und Wochenstruktur
- Motivation zur individuellen Freizeitgestaltung
- Unterstützung bei der Kontaktpflege zu Angehörigen und anderen Bezugspersonen
- Förderung von psychosozialen Kompetenzen und Konfliktfähigkeit
- Beratung und Unterstützung zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben
- Hilfe bei Bewerbungen, beruflicher Rehabilitation bzw. Beschäftigungsmaßnahmen
- Unterstützung bei der Vermittlung zu ergänzenden Angeboten, z.B. Zuverdienst, Tagesstätten
- Unterstützung und Förderung sinnstiftender Tätigkeiten
- Förderung der Mobilität und körperlicher Aktivitäten
- Förderung kreativer Fähigkeiten
- Einzelgespräche zur Entlastung und Stärkung der Compliance
- Unterstützung bei der Erkennung krankheitsauslösender Faktoren und dem Erlernen adäquater Bewältigungsstrategien
- Motivation zur Auseinandersetzung mit der begleitenden Suchterkrankung und Vermittlung in ambulante Angebote der Suchthilfe
- Motivation zur Inanspruchnahme medizinischer und psychotherapeutischer Hilfen
- bei Bedarf Hausbesuche durch die den Wohnverbund betreuende Fachärztin für Psychiatrie
- Krisenbewältigung
- Kooperation innerhalb des psychiatrischen Hilfesystems (Sozialpsychiatrischer Dienst, Psychiatrische Institutsambulanz, pflichtversorgende Klinik)
Die Leistungserbringung erfolgt in 4 trägereigenen 1- Raum-Wohnungen mit Küche und Bad im Seitenflügel mit separatem Zugang im Gebäudekomplex Raschdorffstr.97. Darüber hinaus werden KlientInnen bei der Wohnraumsuche unterstützt und es besteht die Möglichkeit der Leistungserbringung im eigenen Wohnraum des Leistungsberechtigten.
Für Einzel- und Gruppengespräche sowie administrative Tätigkeiten im Rahmen des BEW steht ein Büroraum in räumlicher Nähe zur Verfügung. Zusätzliche räumliche Kapazitäten (Aufenthaltsräume, Garten) werden durch eine projektübergreifende Zusammenarbeit zur Verfügung gestellt.
Die Betreuung erfolgt Montag bis Freitag. Es gibt darüber hinaus das Angebot, am Wochenende an Freizeitaktivitäten und Ausflügen des Wohnverbundes des Trägers teilzunehmen. Berufstätige HilfeempfängerInnen werden am Nachmittag betreut.
KlientInnen, die in den trägereigenen Wohnungen in der Raschdorffstr.97 wohnen, steht je nach Hilfebedarf eine Nachtbereitschaft am Standort der Wohnungen zur Verfügung.
Für HilfeempfängerInnen in eigenem Wohnraum besteht die Möglichkeit, in Krisensituationen eine/n fachlich/e kompetente/n AnsprechpartnerIn 24 Stunden täglich im Büro der therapeutischen Wohngemeinschaft aufzusuchen.